Dienstag, 22. Januar 2013

Tag 7: RACEDAY

Weil ich mir nach dem Aufstehen beim Zähneputzen mit der Zahnbürste nicht ins Auge gestochen habe, ahnte ich schon , dass das ein guter Tag werden könnte. Die Vorfreude auf das Rennen am Abend war riesig. Dazwischen lag nur noch das Frühstück, eine Stunde Training auf der Strecke, noch zwei bis vier weitere Mahlzeiten und Warten.
Das Warten nutzte ich um noch etwas zu essen und zum Geldwechseln. Der vernünftigste Ort dafür war in dieser verrückten Stadt das Casino. Natürlich musste ich als "Babyface" meinen Ausweis vorzeigen um hineinzukommen. Nachdem der Casinomensch mich für alt genug befand erklärte er mir wie ich zum Kassier komme, wo ich meine überflüssigen Euros wechseln konnte. Dabei zeigte er in eine Richtung und erklärte, dass man immer dort hin gehen müsse und sich keinesfalls von den Automatenreihen, die in einer anderen Richtung aufgestellt waren, ablenken lassen dürfe. Dieser Tipp war durchaus hilfreich, denn dieses Gebäude war ein einziges Automatenlabyrinth.


Mit meinen neuen Kanadischen Dollars machte ich mich dann voller Gedanken, wie ich das Geld wohl bei der Afterparty anlegen würde, auf zum Athletenbereich. Vom Balkon konnte man schon sehen wie sich die Menschenmassen an der Strecke sammelten und die besten Plätze bezogen. Es wurde langsam dunkel und die aufwendige Lichtshow schuf mit rotem Licht eine ... warme ... Stimmung. Herrlich. Nun konnte es also losgehen. Wenigstens konnte man sich beim Rennstart auf die vorgegebene Uhrzeit verlassen, weil wenn es um die korrekte Fernsehzeit geht muss alles stimmen. Außer der Baumgartner. Der darf machen was er will.
Hier nocheinmal meine drei Läufe die auf Servus TV übertragen wurden:

 



Nach meinem letzten Lauf wurde ich im Ziel schon von den anderen Österreichern empfangen, die mir gratulierten. Drei Interviews später sah ich mir das Finale auf der Videowall im Zielbereich an, bevor wir alle gemeinsam wieder zum Start fuhren und in der Umkleide einen kleinen Sesselkreis um eine Bierkiste machten. Recht schnell war diese entleert und wir begaben uns ins Hotel um uns für die Party zu "entstinken".
Als wir ins Hotel kamen und unsere Zimmertür öffneten dachten wir uns: "Irgendwie sieht es hier anders aus." Aber seht selbst:

Wenn man genau hinsieht erkennt man sofort was hier nicht stimmt. Ja genau, die linke Lampe ist nach oben gedreht.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal einen recht herzlichen Dank an unsere Zimmernachbarn Sascha Stöfelmayer und Marco Adank richten, die sich in Kooperation mit dem verletzen Arttu Pihlainen und ein paar anderen Halunken entschlossen haben sich das Rennen in unserem Zimmer anzuschauen und es dabei gleich auf den Kopf zu stellen. Eine riesige Idee.
Falls sich jemand fragt: "Aber halt! Wie sind die den in das Zimmer hineingekommen?", denen kann ich nur sagen: Wenn es Verbindungstüren zwischen zwei Zimmern gibt, IMMER ZUMACHEN!!!

Die Afterparty war nicht der Rede wert und dank der Kanadischen Sperrstundenzeiten auch recht kurz.

Ich möchte mich bei allen, die meinen Blödsinn lesen, bedanken und werde in Zukunft versuchen, den Blog gleich zu schreiben und nicht zwei Monate später.

Sonntag, 20. Januar 2013

Tag 6: Rennaction, Teamgeist, Krankenhaus

Nach dem langen Donnerstag war es Freitagabend endlich soweit und es ging ans Gegeneinanderfahren. Nach einem Trainingslauf wurde die so genannte Eliminationround ausgetragen, die man noch überstehen musste wenn man am Samstag dabei sein wollte. Meine Gegner waren zwei schwindlige Kanadier und ein etwas weniger schwindliger Holländer. Während ich vorne weg fahren konnte schlugen sich die Kollegen hinten die Schädel ein. Bei mir ging alles glatt und ich kam als Erster vor dem Holländer ins Ziel. Damit war das Rennen am Samstag gesichert und die Reise hat sich hiermit offiziell ausgezahlt.
Hier noch ein Video von Red Bull Holland in dem mein Run ab 3:05 zu sehen ist:
http://www.redbull.nl/cs/Satellite/du_NL/Video/Nederlands-Team-in-Niagara-Falls-021243293283349


In Luca's Eliminationround ging es schon etwas heftiger zu. Alle Fahrer stürzten mindestens 5 mal und es gab unzählige Positionswechsel. Meiner Meinung nach der unglaublichste Lauf aller Zeiten. Peinlich aber unglaublich. Wie dem auch sei. Auch er hat es geschafft sich zusammen mit einem Deutschen zu qualifizieren. Was will man mehr!?

Was will man mehr??? Die Teamchallenge am Abend zum Beispiel. Wie der Name schon verrät, treten Teams gegeneinander an. Dabei befinden sich auf der ohnehin schon engen Strecke 6 Fahrer. Ich bin mit 2 anderen Österreichern als "Team Austria" an den Start gegangen. Zum Glück sind wir Vorletzter geworden! Warum? Naja, weil "Team Germany" Letzter geworden ist. Somit wurde das Wichtigste verteidigt ... die Ehre.
Luca startete mit einem Österreicher und einem Belgier, der bei drei verschiedenen olympischen Spielen unter den Top 10 beim Shorttrack war. Leider trafen sie schon in der ersten Runde auf die späteren Sieger des Bewerbs. Hier ein Video des Laufs in einer Qualität die ihresgleichen sucht:


Für mich endete dieser aufregende Tag im Krankenhaus. Ab und zu fordert dieser rasante Sport eben seine Opfer. Zum Glück traf es nicht mich. Beim Zeitlauf für den Teambewerb verletzte sich ein Teamkollege am Fuß und ich beschloss ihn dort hin zu begleiten. Zu meinem Glück, denn die Erfahrung eines Kanadischen Krankenhauses muss man einfach gemacht haben. Es ist kaum in Worte zu fassen. Ich möchte weitere Erklärungen durch ein Stichwort ersetzen: Stammtischstimmung. Die kurzlebigsten 5 Krankenhausstunden die ich je erlebt habe. Am Ende wurden wir auch noch von einem Russen nach Hause gebracht. Und wer kann das schon behaupten!?





Dienstag, 1. Januar 2013

Tag 5: Warten, fahren, warten

Schade dass wir uns mittlerweile an die Zeit gewöhnt hatten, weil wir mussten um 6:00 Uhr aufstehen, da wir am Vortag zu spät zur Anmeldung kamen und es aus irgendeinem Grund sehr wichtig war, dass wir das noch vor 7:00 Uhr machten.
Nach einer halben Stunde saßen wir bereits beim Frühstück im Hotel. Ein großes Buffet mit gebratenem Speck, Wüstel, Muffins und einfach allem was man bei einem Frühstück nicht erwartet. Es gab auch Toast, aber den werde ich nach dem "Toastvorfall" in Toronto wahrscheinlich nie wieder anrühren.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf zum fünf Gehminuten entfernten Skylontower. In diesem Gebäude befand sich der Athletenbereich. Dort hatte man alles was man so braucht. Eine große, aber für über 100 Fahrer doch zu kleine, professorische Umkleide, eigene Leute die sich ums Schuheschleifen kümmerten, Physiotherapeuten, ein fast durchgehend betriebenes warmes Buffet mit vielen großen Tischen zum Essen und viele Flatscreens inklusive dem neuen Crashed Ice Kinect Spiel. Weil man dabei ausschaut wie ein Vollidiot Aus ästhetischen Gründen habe ich es jedoch abgelehnt zu spielen.
Um 10:30 sollte das Training starten, doch wir bemerkten schon am Anfang, dass die Zeiten auf dem Zeitplan eher in die Kategorie "Schau ma amal ob ma da scho anfangen" gehören. Mit anderen Worten: Das Training begann ... keine Ahnung, später halt. Dabei wurden die Fahrer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe startete mit dem unteren Teil und die Andere mit dem oberen Teil der Strecke. Dann wurde getauscht. So konnte man sich langsam an die Sprünge und Hindernisse gewöhnen.


Die anschließenden Einzeltrainingsläufe und das Zeitfahren wurden durch einen vierstündigen Stromausfall, der das Eis matschig machte, verzögert. An diesem Punkt konnte man den Zeitplan den wir am Vormittag auf einem A4 Blatt bekommen haben getrost in die Tonne werfen. Nach langen Stunden konnten die Einzelläufe endlich beginnen. Es dauerte jedoch nicht lange bis es zum nächsten zeitraubenden Vorfall kam. Ein Video sagt mehr als tausend Worte. Bei 2:35 passierts:
Ja genau, ein Kühlschlauch wurde angeschnitten. Folge: Zeitverzögerung. Es wurde nach einiger Zeit beschlossen, dass es keinen Sinn hat das sofort zu reparieren, sondern man macht die Zeitquali bis zur Hälfte der Strecke. Gesagt getan. Ich war nach meinem ersten Lauf Zweiter und Luca war 15.. Doch bis 120 Fahrer einer nach dem anderen hinuntergefahren sind dauerte es natürlich. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Tag für uns schon seit Stunden vorbei sein. Als es dann 22:30 war, durfte ich endlich für meinem zweiten Zeitlauf zum Start gehen. Aber weil es eh schon egal war, war es extrem wichtig, dass der Kanadier der vor mir dran war sich dazu entschlossen hatte nach dem Startsprung so in die Bande zu krachen, dass er ein riesiges Loch hineinschlug. Ich weiß nicht ob es länger dauerte ihn mit Trage und Rettungswagen abzutransportieren oder das Loch zu reparieren.

23:15. Der Tag ist vorbei. ENDLICH!!!

Samstag, 15. Dezember 2012

Tag 4: Dinosaurier, Abschied, Besichtigung

Langsam aber doch gewöhnt man sich an die Ortszeit. Wir mussten uns sogar beeilen um noch vor der Checkout Zeit aus dem Zimmer zu sein. Da wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten abklappern wollten, verstauten wir unsere Taschen und Koffer im Keller des Hostels, damit wir uns ganz auf den letzten Tag in Toronto und nicht auf längerwerdende Arme und ausgekugelte Schultern konzentrieren mussten. Wenn man das Gepäck für eine ganze Woche und eine Eishockeyausrüstung schleppen muss, werden 100 m zu gefühlten 10 km. Entfernung Hostel - U-Bahnstation: 700 m.

Die Front des ROM - Royal Ontario Museum
Wir entschieden uns das Royal Ontario Museum zu besuchen. Hörte sich fad an, war aber am einfachsten zu erreichen. Als wir dann dort waren, waren wir zunächst von der spektakulären Fassade fasziniert. Drinnen wirkte es ein wenig wie bei "Nachts im Museum". Ein Bilderbuch Museum, wie man es aus Filmen kennt. Wir kauften uns zu einem Preis, der so stattlich war, dass der Gedanke: "Das muss aber schon sehr gut sein.", aufkam.
Wir gingen als erstes ins Untergeschoss, weil dort die neueste Dinosaurierausstellung war. Und ganz im Gegensatz zum Old School Museum das wir biss dahin zu sehen bekamen, entpuppte sich dieser Teil als interaktiv, modern und unglaublich interessant. Pech nur, dass uns bei der Digicam der Akku ausgegangen ist und unsere Gopro Kamera bei schlechtem Licht keine scharfen Bilder schießen kann ... ich meine Pech für euch, wir haben es ja eh gesehen.

Danach haben wir uns die Tierausstellung angeschaut. Hier wurden die skurrilsten, gefährdetsten, schönsten und seltsamsten Tiere aus allen möglichen Lebensräumen gezeigt. Monsterkäfer, Riesenkröten, merkwürdige Meeresbewohner, Fledermäuse, Vögel ... einfach alles. Sehr sehenswert.
Da uns fast keine Zeit mehr blieb, bis wir uns Richtung Flughafen aufmachen mussten, weil dort unser Red Bull Shuttle Richtung Niagara Falls auf uns wartete, hasteten wir durch den Rest des Museums. Der war zum Glück nicht so interessant, wie das was wir bisher gesehen hatten. Außer der Tatsache, das bei den Ritterrüstungen auch Eishockeyausrüstungen ausgestellt wurden. Vor der Vitrine war eine Beschreibung die die Gemeinsamkeiten der beiden Ausrüstungen aufzeigte. Aber ganz ehrlich gesagt überrascht mich das in einem Land wo Eishockey spielende Kinder auf Geldscheinen sind schon lange nicht mehr.



Die beschwerliche Reise mit der U-Bahn
Nun mussten wir noch unsere Taschen holen und dann ging es mit den Öffis auf unsere einstündige Reise zum Flughafen. Dort angekommen dauerte es ein wenig bis wir die zuständigen Red Bull Leute fanden. Mit denen trafen wir aber auch gleich ein paar alte Bekannte, die ich schon von früheren Rennen kannte. Als wir ins Shuttle stiegen, gesellte sich auch die gesamte Servus TV Crew inklusive Andi Gröbl dazu. Die nächsten 140 km machte Letzterer durch ein "Best of" seiner Sportgeschichten sehr kurzweilig.
Als wir angekommen waren und unser, im Vergleich zum Hostel, Präsidentensuite ähnliches Zimmer bezogen hatten, sahen wir uns die Strecke an und bekamen das erste Mal Angst. Das sah wirklich gefährlich aus. Wie der nächste Tag zeigen sollte war sie es auch, aber dazu später mehr. Es wurde gerade das Track Expenation Video gedreht, dass es vor jedem Rennen auf der Red Bull Homapage gibt. Somit konnten wir uns das ganze schon etwas anschauen.


 Später trafen wir uns mit den anderen Österreichern und Deutschen und gingen ein Apple Bee's auf einen Burger und (für uns) einen Apfelsaft. Weil "drink and drive is death", ein Motto ist, dass auf Crashed Ice mehr zutrifft als auf Autofahren. Da die Anderen erst am Freitag fahren mussten, endete ihr Tag später. Der Beweis dafür war die SMS um 3:00, die nach den Red Bull Dosen in unserem Zimmer verlangte.

Montag, 10. Dezember 2012


Tag 3: Der Cup

Nach dem Drecksfrühstück am Vortag, beschlossen wir uns das sehr einladend wirkende Cafe Crepe gleich um die Ecke genauer anzusehen. Nach dem üblichen Start in den Tag, der damit begann, das etwas eigenwillige Konzept der Wasserwärmeeinstellung beim Duschen zu überlisten(ernsthaft, sowas habt ihr noch nicht gesehen), wollten wir uns aufmachen um die besagte"Palatschinkenbar" zu besuchen. Als wir durch den Gemeischaftsraum richtung Ausgang gingen, erblickte ich jedoch etwas im Augenwinkel. Auf den Tischen standen Teller mit Bergen von Pancakes. Es war also keine Lüge. Es gibt sie wirklich. Die Welt ist noch in Ordnung. Wir überlegten nicht lange und hauten uns einige in Ahornsirup triefende Pancakes rein. Ein Start in den Tag nach Maß. Und weil Doppelt ja bekanntlich besser hält, gingen wir danach auch noch ins Cafe Crepe wo eine nicht enden wollende Liste mit Crepevariationen auf uns wartete. Eine Frage sei jedoch erlaubt: "Was hat Mango und Huhn gleichzeitig in der Fülle einer Palatschinke verloren?" Naja...

Und nun war er also gekommen. Der Augenblick auf den wir lange hingefiebert haben: Die Hockey Hall of Fame. Schon die Figuren am Eingang deuteten darauf hin, dass es GROSS(artig) werden würde. Am Anfang sahen wir uns noch alles ganz genau an, lasen die Texte in den Vitrienen und ließen uns für alles Zeit. Allerdings nur so lange bis wir draufkamen wie groß es ist und uns klar wurde: Wenn wir uns nicht
beeilen werden wir die Tageskarte in Niki "ich hab ja nichts zu verschenken" Lauda Manier ausnutzen.
Also machten wir etwas schneller. Nach den den Eishockeylegenden, einem Schusswettbewerb auf einen virtuellen Goalie, dem besten 3D Film den ich je gesehen hatte und ca. 100.000 anderen Sachen war es soweit. Wir betraten die heiligen Hallen des Stanley Cups. Unbeschreiblich ... Wunderschön.
Fast 4 Stunden nachdem wir sie betreten hatten verließen wir die Hall of Fame durch den wie immer angschlossenen Fanshop, der uns noch einige Dollar aus den Börsen saugte.





Da uns noch ein Zubehörteil für die Helmkamera fehlte, besuchten wir am späten Nachmittag die Eaton Mall. Eins der größten Shoppingcentre von Kanada. Das fehlende Teil wurde zum Glück schnell gefunden. Die Kameras sind dort so billig, dass man geradezu genötigt wird den Zoll zu bescheißen. Doch da das Geld schon knapp war beschlossen wir die große Geldentsorgung auf das nächste Mal zu verschieben. Auf dem Weg zum Ausgang fiel uns plötzlich ein Geschäft auf: Canadien Tier. Unter dem Schild stand groß: "Christmas Shop". Hörte sich interessant an, also hinein. Etwas derartiges hatten wir noch nicht gesehen. Ein zweistöckiger Megastore, der eine Mischung aus Supermarkt, Drogerie, Baumarkt, Autoteilediskonter
Küchenzubehörladen, Zoohandlung, Sportgeschäft und Elektronikfachmarkt zu sein schien. Da kann es schon einmal pasieren, dass sich Kuchenformen im Regal neben den Autogenschweißgeräten befinden. Wir dachten uns einmal mehr: "Welcome to Canada", als wir die riesen Auswahl an Eishockeyausrüstung fanden. Wenn man alle Eishockeygeschäfte von Graz zusammen nimmt, würde man wahrscheinlich noch immer nicht auf die unglaubliche Menge an Schlägern und Ausrüstungsgegenständen kommen. Nicht zu vergessen der angebotene Schuhschleifservice. Bei einem Spar-Obi-Forstinger-Verschnitt anscheinend ganz normal.
 

Am Abend besuchten wir noch einen Ort in Toronto, der für jeden Eishockeyfan Pflicht sein sollte. Die menschenhohe dreidimensionale 99, die vor dem Gebäude stand, machte gleich klar welches Reich man in Kürze betreten wird. Das Restaurant vom besten Eishockeyspieler aller Zeiten. Das "Wayne Gretzky's". Tolle Musik. Toll eingerichtet. Natürlich hängt alle 3 Meter ein Dress oder ein Schläger mit Autogramm von "the great one" höchst persönlich.
Hauptgang: Ein Gretzkyburger mit einer eingbranten 99
Nachtisch: Ein Schokopuck oder ein Stück von der Riesenschokotorte (für 4 Personen).


Da der Abend noch jung war beschlossen wir ins Cineplex um die Ecke zu gehen und den neuen James Bond anzusehen. Zu unserer Verwunderung gibt es in den meisten Kanadischen Kinos freie Platzwahl, was zu anfänglichen Verwirrungen führte. Im Vorraum machten wir bei einem Gewinnspiel mit. Also Daumen drücken, dass wir den kostenlosen Handyvertrag mit Kanadischer Nummer gewinnen!

Tag 2: Früh aufstehen, spät ablachen

Wenn du schon nicht mehr schlafen kannst, weil du so wach bist und ein Blick auf die Uhr verrät dir: Es ist 3:39, dann weißt du, dass die Zeitverschiebung zugeschlagen hat. Wie vertreibt man sich dann die Zeit? Na klar, man denkt an das auf der Homepage angepriesene Pancake Frühstück ab halb acht.
Als es dann endlich 7:30 war, gingen wir Frühstücken. Von Pancakes allerdings keine Spur. Es gab Toast. Köstlich. Ich frage mich nur wer so viel Butter in das Salz gegeben hat.
Als wir dann schließlich um 9:00 Uhr losgingen um unser Geld zu wechseln und draufkamen, dass Banken in Toronto erst um 10:00 Uhr öffnen, beschlossen wir nocheinmal Frühstücken zu gehen. Diesmal in einem der zahlreichen Starbucksveschnitte die diese Stadt zu bieten hat.
Nachdem das Geld gewechselt war und wir im Supermarkt das Nötigste gekauft hatten (Wasser, Kaugummi), machten wir uns auf Richtung CN-Tower, einem der höchsten Sendetürme der Welt inklusive Restaurant, Aussichtsplattform und Glasboden. Nach einer Sicherheitskontrolle bei der man beim Metalldetektor mit Luftdüsen angeblasen wurde (???) waren wir im Erdgeschoss des 550 Meter hohen Turms. Dort gab es schon einige Daten und Fakten auf einer Wand abzulesen, Bilder anzuschauen, Modelle des Turms zu begutachten ... uninteressant. Viel wichtiger war die "Skulptur" von einem Elch in Mountyuniform.Welcome to Kanada. Das schien der geeignete Ort für eine Runde "Toe-ing" zu sein.
Aber zurück zum Turm: Sehr hoch --> gute Aussicht. Sehr hoch + Glasboden --> gute Aussicht nach unten und Angst.

Toe-ing, neuer Trend!?
Die Real Sports Bar Screen Wall mit der 12 m Leinwand
Auf den nächsten Punkt in der Tagesordnung freuten wir uns sehr: Das Air Canada Center, "Home of the Toronto Maple Leafs". Von Außen großartig ... von Innen eher geschlossen. Die nehmen das mit dem NHL Lockout anscheinend sehr ernst. Aber kein Problem. Gegenüber befindet sich nämlich die Real Sports Bar, die größte Sportbar von Kanada. Zum Vergleich: Man stelle sich das Hooters in Liebenau vor und multipliziere es mit 10 ... auch die Diagonalen der Bildschirme ... leider nicht die Burgergröße. Für mich persönlich war es eine zu große Herausforderung Champions leaque Highlights, NFL Highlights und Winter X-Games Highlights gleichzeitig zu schauen. Man darf nicht vergessen, dass ich gleichzeitig auch essen musste. Zum Glück wurde dann auf einem Kanal Fischen gezeigt. Ein Ding weniger auf das man sich konzentrieren muss.

Da die Zeit davonlief beschlossen wir, die Hockey Hall of Fame auf den nächsten Tag zu verschieben und ein bisschen Eislaufen zu gehen. Da Eislaufen ja genau wie Atmen zu den Grundrechten eines Kanadiers gehört,
war es einfach einen der vielen öffentlichen Eislaufplätze zu finden. Keine Aufsicht, kein Eintritt und jede Stunde kommt eine Mini Zamboni und reinigt das Eis. Einfach herrlich.
 
Am Abend besuchten wir das mehrmals zum besten Kabarett der Stadt ausgezeichnete "The Second City". Die Plätze in der ersten Reihe leideten zwar etwas unter der feuchten Aussprache der Künstler, aber die 3 Promille des weiblichen Teils des netten Pärchens, dass neben uns saß, wäre den Eintritt schon alleine wert gewesen. Besonders lustig war der Teil wo sie beim Sitznachbern zu ihrer rechten beklagte, dass es sehr schade ist, dass sie nur 3 Löcher hat und nicht 4. Denn sonst könnten sie alle auf einmal Spaß haben. Wenn man noch den Gesichtsausdruck ihres Freundes Gary und das unglaublich gute Kabarett an sich dazurechnet war es einer der lustigsten Abende, die wir überhaupt je verbracht haben.

Montag, 26. November 2012

Tag 1: Anreise, Erkundung, Superbowl

25. November, Sonntag, 6.00 Uhr. Was ist das für ein scheiß Geräusch? Wo kommt das her? AUFHÖREN!!!
Doch plötzlich komme ich zur Besinnung. Es ist soweit. Der Wecker läutet. Der Tag ist gekommen. Heute geht es ab nach Kanada. Drei Tage Toronto "klar machen" und dann nach Niagara Falls zum ersten Crashed Ice Weltcup Rennen in dieser Saison. Bei dem Gedanken geht das Aufstehen gleich viel einfacher.

4 Stunden später befinden wir uns bereits im Flugzeug in Wien und versuchen noch schnell das Problem zu lösen, dass unsere Sitzplätze nicht nebeneinander sind. "Frag doch den Inder", habe ich gedacht als ich den netten Maharadschaturban Typen fragte ob er so freundlich wäre mit mir den Platz zu tauschen damit ich neben meinem Bruder sitzen kann. Zum Glück war er gleich einverstanden. Damit konnte ich mir meine erlogenen Komplimente zu Bollywood Filmen sparen.
Nach fast 10 Stunden, einem langen Gespräch über die Kanadische Sportwelt mit dem Sitznachbarn, einigen mittelmäßigen Filmen und ein paar kleinen aber feinen Mahlzeiten sind wir also angekommen: Bienvenue au Canada! Und das Gepäck ist auch da. Was will man mehr!?  
Ab zum Hostel. Mit Bus und U-Bahn näherten wir uns unserem Orientierungspunkt, dem mächtigen CN Tower, zwar nicht gerade rasant, aber ich vertrieb mir die Zeit beim zählen von Pickups (habe bei 1000 aufgehört). Nach einem 600 Meter Fußmarsch standen wir endlich davor. Das "beste Hostel Nordamerikas 2003".  Zwischen den gigantischen Gebäuden von Downtown wirkte es wie ein kleines vertäumtes Märchenhotel. Damit war auch gleich klar, das es kein Zimmer mit Aussicht werden wird.
 Nachdem wir eingecheckt, die schmale Treppe mit den Eishockeytaschen hinaufgekämpft und das Zimmer bezogen hatten, machten wir uns sofort auf um die nähere Umgebung zu erkunden. Eigentlich ist alles wie bei uns: Gleich um die Ecke haben wir ein Hooters, ein Cineplex und es gibt sogar das Office Pub. Heimweh wird sich also eher nicht einstellen. Außedem befanden sich für einen Sonntag abend außerewöhnlich viele Menschen auf den Straßen. An diesem Tag fand nämlich der Höhepunkt der Kanadischen Footballwelt statt. Der Superbowl für Arme: Die Grey Bowl. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und gingen ins Office Pub auf einen Burger und Football. Klassisch.